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Anmerkungen zum Gefühl

Es gibt Menschen, die das Gefühl dem Bewusstsein zuschreiben. Wenn ich von mir spreche, brauche ich aber Begriffe wie Bewusstsein oder Selbst nicht. Die Einheit, die fühlt oder ein Gefühl hat, bezeichne ich mit ich. Bewusstsein ist ein Konstrukt der Philosophie, die die ich-Formulierung verboten hat - aber nur ihren Anhängern.

Wenn ich boxe oder Taiji praktiziere, mache ich das mit viel Gefühl und ich habe dabei kein Gerät oer kein Werkzeug in den Händen. Ich kann aber anhand eines geregelten Gerätes wie dem Motorrad viel genauer oder nachvollziehbarer sagen, wovon ich spreche. Ein neues Thema: "sagt sehr viel über das Zusammenspiel von Mensch und Maschine" kommt darauf an, was man unter "sehr viel" verstehen will. Aus meiner sicht fehlt hier ganz entscheidendes: das Zusamenspiel stoppt an der "schnitt-stelle". WO sehen Sie denn die Schnittstelle? In meinem Beispiel geht es doch gerade darum, dass das Werkzeug Motorrad einverleibt wird, dass ich UND das Motorrad zusammen eine Einheit bilden. Die Schnittstelle ist dann zwischen Pneu und Strasse. Oder was haben Sie gelesen?

.. in diesem Fall beschreibst Du doch, wie sich die Arbeit des Drehers verändert, aber nicht das Zusammenspiel von Mensch und Maschine wie in meinem Motorradbeispiel. Dass Dein Dreher ohne Studium der Informatik vielleicht überfordert wird, ist natürlich für diesen konkreten Menschen ein Problem. Aber der generelle Prozess ist davon ja nicht betroffen, sondern eben genau so, wie Du ihn beschreibst. Ich habe das GEFÜHL, das Du mit Zusammenspiel etwas anderes meinst, etwas, das nicht ZWISCHEN Mensch und Maschine ist, sondern etwas irgendwie soziales ?

hmmm.. ich glaube, wir sind nicht weit weg von meinem Artikel, wenn Du sagst, dass Du eine Anweisung bekommst, bei der DU WEISST, das sie nicht die beste ist. Ich lese dann implizit knowing = Gefühl. Mir fällt jetzt gerade etwas anderes wieder ein. In meinem Beipiel von Maschine, ist die Maschine kein Subjekt, sie ist nicht tätig, sondern ich verleibe sie ein. In Deinem eben nicht genannten Beispiel scheint mir die Maschine etwas zu tun. Solche Maschinen kenne ich einfach nicht, darüber haben wir schon öfter uns nicht verstanden. Und nein, mit mehrwertiger Logik hat das gar nichts zu tun, aber solche Regelungen beruhen auf FUZZY-Logik, wie Dein Freund gesagt hat, auf Wahrscheinlichkeiten. Es ist ganz einfach so, dass Mathe dafür keine Begriffe hat, weil es um Programmierung von Maschinen geht.

Rolf Todesco Franz Fricz einmal mehr bringen Sie sehr genau auf den Punkt, was wir ganz verschieden beobachten. Ich beginne (Draw a distinction und der Rest folgt) mit der Technik, Sie beginnen mit Natur. Ich und meine Werkzeug (Motorrad) beobachte ich NIE und NIMMER als Hybrid. Mit der Metapher der Einverleibung spreche ich darüber, wo ich spüre, wo mein Gefühl die Aussenwelt repräsentiert. Ich spüre eben nicht das Werkzeug in meiner Hand, sondern den Ort, den ich mit dem Werkzeug bearbeite. Um so zu sprechen, brauche ich keinen Geist und keine Natur, aber ein Begriff von Werkzeug als körperfremden Gegenstand, als hergestelltes Artefakt. Und nochmals: ich übergehe nichts, ich vermeide nichts, ich verdränge nichts. Durch mein Beobachten kommen bestimmte Gegenstände vor und andere eben nicht. Ich wähle mein Beobachten,, wie das jeder Beobachter tut.

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Gabby Thiede Was hältst du von Emotionstraining à la Positive Psychologie? Ungute Gefühle sollen darüber verlernt werden. Stimmst du mir zu, dass es sich dabei auch um eine Gradwanderung handelt? Apropos , auch das Tempo macht den Unterschied. Für mich als Radfahrerin stellen motorbetriebene Zweiräder eine große Gefahr im Straßenverkehr dar, weil sie fahrtechnisch gesehen die gleichen Räume nutzen können und es gelegentlich eben auch tun. Ich bin das gelegentlich für Fußgänger. Mensch-Gefährt-Straßenbelag blendet mir da zu positivistisch das unkontrollierbare weitere Umfeld aus.