Das Ganze und die Summe der Teile
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Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile kann man vitalistisch deuten, typischerweise als Unterschied eines Organismus im lebenden und im toten Zustand. Die Seele ist nichts und macht den Unterschied.
Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile kann man im Sinne der konstruktiven Systemtheorie deuten. Konstruktionen haben konstruierte Systemgrenzen, sie sind die Summe der Teile.
Manchmal stellen sich Effekte ein, die nicht willentlich oder willentlich nicht konstruiert wurden:
Beispiele:
Tracy Kidder beschreibt, wie bei der Konstruktion eines Computers die Maschine bestimmte Teil so konsequent falsch reagieren, dass sie im Nachhinein umgedeutet werden.
Von Mc Donald ist ein "Projekt" bekannt geworden, bei welchem in einem Drive-in die ganze Computeranlage ausgetauscht wurde, weil sie immer wieder Bestellungen von leeren oder nicht vorhandenen Verkaufsstellen generierte. Später stellte sich heraus, dass das System auf bestimmte Signale eines in der Nähe liegenden Fernsehsenders reagierte.
Die Sender gehörte "eigentlich" nicht zum System, er gehörte aber offensichtlich doch zum System.
Häufig wird der Gestalttheorie die Kernaussage "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile" zugeschrieben, die wiederum auf Aristoteles zurückgehen soll. Diese Zuschreibung ist allerdings falsch, wie Wolfgang Metzger betont: "Es ist ... nicht zutreffend, wenn man sagt, das Ganze sei mehr als die Summe seiner Teile. Vielmehr muß es heißen: Das Ganze ist etwas anderes als die Summe seiner Teile. Es kommen nicht etwa nur zu den - unveränderten - Teilen Gestaltqualitäten hinzu, sondern alles, was zu einem Teil eines Ganzen wird, nimmt selbst neue Eigenschaften an”[1]
"Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile." - Aristoteles: verkürztes Zitat aus Metaphysik VII 10, 1041 b Ausführlicher: "Das was aus Bestandteilen so zusammengesetzt ist, dass es ein einheitliches Ganzes bildet, nicht nach Art eines Haufens, sondern wie eine Silbe, das ist offenbar mehr als bloss die Summe seiner Bestandteile. Eine Silbe ist nicht die Summe ihrer Laute: ba ist nicht dasselbe wie b plus a, und Fleisch ist nicht dasselbe wie Feuer plus Erde."
im Folgenden zitiert nach der unter Philosophen gebräuchlichen Ausgabe Aristoteles (1995): Philosophische Schriften, nach der Übersetzung von Hermann Bonitz, Band 5, Hamburg: Meiner Verlag, S. 168:
"Dasjenige, was so zusammengesetzt ist, dass das Ganze eines bildet, nicht wie ein Haufen, sondern wie die Silbe, ist nicht nur seine Elemente. Die Silbe nämlich ist nicht einerlei mit ihren Elementen, das ba nicht einerlei mit b und a, ebensowenig wie Fleisch mit Feuer und Erde; denn nach der Auflösung ist das eine nicht mehr, z.B. Das Fleisch und die Silbe, die Sprachelemente aber sind noch, und ebenso das Feuer und die Erde. Also ist die Silbe etwas außer diesen, nicht bloß nämlich Sprachelemente, Vokale und Konsonanten, sondern noch etwas anderes, und das Fleisch ist nicht nur Feuer und Erde oder Warmes und Kaltes, sondern etwas anderes.”
[wp]
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Die Synergie oder der Synergismus (griechisch s??e???a, synergía, oder s??e???sµ??, synergismós, „die Zusammenarbeit“) bezeichnet das Zusammenwirken von Lebewesen, Stoffen oder Kräften im Sinne von „sich gegenseitig fördern“ bzw. einen daraus resultierenden gemeinsamen Nutzen.
Eine Umschreibung von Synergie findet sich in dem Ausspruch von Aristoteles „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“, auch als Holismus bezeichnet. Synergien werden interdisziplinär in der Synergetik untersucht.
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Die Synergetik ist die Lehre vom Zusammenwirken von Elementen gleich welcher Art, die innerhalb eines komplexen dynamischen Systems miteinander in Wechselwirkung treten (bspw. Moleküle, Zellen oder Menschen). Sie erforscht allgemeingültige Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten des Zusammenwirkens (auch Synergie genannt), die universell in Physik, Chemie, Biologie, Psychologie und Soziologie vorkommen und liefert eine einheitliche mathematische Beschreibung dieser Phänomene. Die spontane Bildung synergetischer Strukturen wird als Selbstorganisation bezeichnet.
Die Synergetik ist in den 1970er Jahren aus der statistischen Physik der Nichtgleichgewichtssysteme hervorgegangen (Hermann Haken) und behandelte demgemäß zunächst rein physikalische Systeme, deren bekanntestes der Laser ist. An diesem beispielhaften System der Selbstorganisation fern des thermodynamischen Gleichgewichts konnten die wesentlichen Prinzipien, wie das Prinzip der Ordnungsparameter, das Versklavungsprinzip und der Zusammenhang mit der Theorie der Phasenübergänge entwickelt werden.
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