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Einverleibung ist ein ung-Wort. Ich bezeichne damit eine Hypostasierung des Einverleibens.
Ich unterscheide zwei Arten der Einverleibung: Die physiologische Einverleibung durch Essen (Metabolismus) und die hier thematisierte psychologische Einverleibung von Werkzeugen ins Körpergefühl (sinnliche Schnittstelle).

Als Einverleibung bezeichne ich - hier - eine spezifische Erfahrung beim Gebrauch von Werkzeugen (und Prothesen). Ich spüre beim Schreiben mit einem Bleistift das Papier, über das ich die Mine führe. Ich spüre nicht den Bleistift, den ich in meiner Hand halte. Meine Aufmerksamkeit liegt bei der Wirkung des Werkzeuges. Das Werkzeug wird so ein Teil von mir oder das Werkzeug und ich werden eine Einheit gegenüber der Umwelt oder dem hergestellten Objekt. Die sinnliche "Leibes"grenze ist dort, wo ich mit dem Werkzeug die Umwelt berühre.

Die Einverleibung kann ich mir als Intergrationsprozess vorstellen, in welchem zwei Subsysteme zusammenwachsen, indem sie gemeinsame Regelkreise ausdifferenzieren und integrieren.

Die Einverleibung hebt eine Unterscheidung auf. Wenn ich Werkzeuge als "körperfremde Gegenstände" bestimme, unterscheide ich Körper und Nichtkörper. Der Körper hat dann - im Sinne des autopoietischen Systems - eine Grenze, er ist skinencapsulated, also durch die Haut an seiner Oberfläche begrentzt.
Die Einverleibung vergrössert natürlich nicht den Körper, sondern den Träger der Empfindung, der oft als "Selbst" bezeichnet wird.

Literatur:
Spiegel, S. 106ff, 111, der Reiter und sein Pferd, der Motorradfahrer und sein Motorrad.


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