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Bilanzgleichung ist ein Ausdruck aus der Physik der dynamischen Systeme. Die Tautologie ist ein typisches Beispiel für die Sprache der Physiker - eine Bilanz ist per Definition eine Gleichung. Die Bilanzgleichung steht im Zentrum des Karlsruher Physikkurses.

Die Bilanz in der Physik geht wohl auf Josiah Willard Gibbs zurück.

Im Systemwiki (https://systemdesign.ch/wiki/Bilanz) steht:

"Die klassische Physik kennt neben der Energie sieben weitere bilanzierfähige Mengen. In dieser Vorlesung wird anhand der Grössen Masse und Volumen erklärt, was eine Bilanz ist und wie man eine Bilanz formuliert. Bilanzieren (System abgrenzen, Einflussgrössen identifizieren, Bilanz formulieren) gehört zu den grundlegenden Fähigkeiten eines gebildeten Menschen. Der praktische Nutzen des Bilanzierens reicht weit über die Physik hinaus. Ökonomen, Ingenieure, Naturwissenschafter, Ärzte und Politiker haben fast täglich mit Bilanzen zu tun. Ob Geld-, Material- oder Informationsflüsse quantitativ zu erfassen sind oder ein Medikament verabreicht werden muss, macht keinen grossen Unterschied. Ausgangspunkt ist immer das Bilanzieren. Parallel zu dieser Vorlesung werden Sie mit der Systemdynamik vertraut gemacht, einer Modellbildungsmethode, welche das Bilanzieren massiv erleichtert.

In der Physik der dynamischen Systeme versteht man unter der Bilanz die Momentanbilanz einer Primärgrösse bezüglich eines Systems. In der allgemeinsten Form besagt die Bilanz, dass die Summe über alle Stromstärken (leitungsartig oder konvektiv), plus die Quellenstärke und die Produktionsrate gleich der Änderungsrate des Inhaltes ist. Für die Menge M sieht die Bilanzformel wie folgt aus

∑ i I Mi +∑ j I Mconvj +Σ M +Π M =M ˙

Zufliessende Ströme, Erzeugungsraten (positive Produktionsraten) und Quellen (positive Quellenstärken) gehen mit positivem Vorzeichen in die Bilanzgleichung ein, abfliessende Ströme, Vernichtungsraten (negative Produktionsraten) und Senken (negative Quellenstärken) werden negative gezählt.

Die Bilanzen bildet das Skelett eines dynamischen Modells, das Fleisch dazu liefern die konstitutiven Gesetze. Mit den systemdynamischen Werkzeugen kann die Bilanz als Bestandesgrösse (Stock) mit Zu- und Wegflüssen (Flows) dargestellt werden.

Für jede der sieben Primärgrössen und für die Energie muss eine eigene Bilanz aufgestellt werden
1. Massenbilanz
2. Volumenbilanz
3. Ladungsbilanz
4. Impulsbilanz
5. Drehimpulsbilanz
6. Entropiebilanz
7. Stoffbilanz
8. Energiebilanz


 
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