Den Ausdruck Gelenk verwende ich homonym in der Anatomie und in der Technologie und metaphorisch in der Lingustik |
Als Gelenk bezeichne ich eine "bewegliche Verbindung"
In der Anatomie ist ein Gelenk eine Verbindung von zwei oder mehreren Knochen, die von den Weichteilen (Muskeln, Blut- und Nerven-Bahnen) umhüllt sind, so dass die miteinander verbundenen Knochen nicht beliebig umeinander rotieren, sondern sich lediglich in einem begrenzten Winkelbereich gegeneinander verdrehen können. (Deshalb kommt das Rad in der Natur nicht vor.)
In Anlehnung an die gängigen Anatomien unterscheide ich verschiedene Gelenkstypen, die sich vor allem durch verschiedene Bewegungsachsen, die eine unterschiedliche Beweglichkeit erlauben, unterscheiden. Im folgenden sind die wichtigsten Gelenkformen dargestellt:
Das Kugelgelenk bietet die größtmögliche Beweglichkeit. Es hat einen kugelförmigen Gelenkkopf und eine dazu passend geformte Gelenkpfanne. Die drei Bewegungsachsen ermöglichen Bewegungen in sechs verschiedene Richtungen:
Die besten Beispiele für Kugelgelenke sind das Hüftgelenk und das Schultergelenk. |
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Eigelenke sind ellipsenförmig und haben eine konvexe und eine konkave
Gelenkfäche. Ein Beispiel dafür ist das proximal (rumpfnahe) Handgelenk zwischen den Handwurzelknochen und der Speiche (Radius). Eigelenke besitzen zwei Bewegungsachsen und können vier Bewegungen ausführen:
Eine leichte Drehbewegung ist ebenfalls möglich. |
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Das Sattelgelenk besitzt zwei konkav geformte Gelenkflächen, die einem Sattel ähnlich sehen. Es hat ebenfalls, wie das Eigelenk zwei zwei Bewegungsachsen und kann vier Bewegungen ausführen:
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Beim Scharniergelenk ist die Beweglichkeit nur entlang einer Bewegungsachse möglich, wie z. B. bei einer Tür. Deshalb sind nur zwei Bewegungen aufführbar:
Beispiele für ein Scharniergelenk sind der Ellenbogen und alle Gelenke zwischen den Finger- und Zehengliedern. |
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Beim Zapfengelenk ist die eine Gelenkfläche geformt wie ein Zylinder, der sich innerhalb eines "Ringes" bewegt. Deshalb sind auch nur Drehbewegungen möglich. Das beste Beispiel ist das Radio- Ulnar- Gelenk am Ellenbogen, das bei gestrecktem Arm eine Einwärts- und Auswärtsdrehung des Armes zuläßt. |