Im naiv-wörtlichen Verständnis beschäftigt sich Wissensmanagement mit dem Managen von Wissen.
In unserem Forschungsprojekt zum Wissensmanagement wollen wir auf der theoretischen Ebene klären, was Wissen "ist". In unserer konstruktivistischen Perspektive bedeutet dies zu allererst, herauszufinden, wie wir den Ausdruck "Wissen" verwenden.
Auf der praktischen Ebene wollen wir klären, was wir in bezug auf Wissensmanagement in welcher Form "wissen", und wie - mit welchen Methoden und Werkzeugen - wir unser Wissen sinnvoll "managen". Dazu gehört insbesondere auch, dass wir Methoden und Werkzeuge (witer)entwickeln.
Wir fragen uns also nicht, was Wissen überhaupt ist, sondern wie wir als individuelle Subjekte mit dem umgehen, was wir Wissen nennen. Deshalb nennen wir unser Teilprojekt KnowPort, was für Knowledge Portfolio steht.
Wir verstehen unser Projekt in erster Linie als Forschungsprojekt. Wir konstruieren zwar Werkzeuge, aber nicht Werkzeuge, damit andere schneller oder besser arbeiten können. Wenn unsere Werkzeuge eine solch praktische Bedeutung haben, so nehmen wir das sehr gerne in Kauf und freuen uns darüber, aber wir konstruieren unsere Werkzeuge in erster Linie, um etwas über unser Wissen und über unser Wissensmanagement zu erfahren. (Wir vermuten, dass wir mit dieser Intention nicht ganz alleine sind, uns scheint die gesamte Ausseinandersetzung mit KI-Technologien generell mehr durch das Interesse am "Mensch-Sein" als durch das Interessse von praktischen Werkzeugen motiviert.)
Von dieser Deklaration unseres Selbstverständnisses als Forscher abgesehen, glauben wir, dass diese Intention mindestens so gute Werkzeuge erzeugt, wie konvetionell aufgefasstes Engineering.
Eingebettet ist unser Teilprojekt im EU-Projekt KnowNet, das in seinem Titel die Intranet-Technik als Wissens-Werkzeug explizit nennt. Wenn wir - wie wir in unserem Projektmanagement vorschlagen - ausüben, was wir vorschlagen, arbeiten wir natürlich mit Internet-Technologien.