N. Luhmann unterscheidet drei Arten von Sozialsystemen: Interaktionssystem - Organisationssystem - Funktionssystem ("Gesellschaft")
Funktionssystem wie Recht oder Wissenschaft werden als "Gesellschaft" gesehen. Funktionssysteme sind nicht adressierbar. Adressierbar sind Organisationssysteme. Funktionssysteme sind Einheiten, die sich anhand von bestimmten Leitunterscheidungen ausdifferenzierten: Wissenschaft (wahr/), Recht (recht/), Wirtschaft (haben/)
Das "funktionale System" ist ein Konzept der soziologischen (funktional-strukturalisten) Systemtheorie> von T. Parsons. N. Luhmann bezeichnet Zusammenhänge wie Kunst oder Religion als "funktionale Systeme" (oder als Funktionssysteme). Die "funktionalen Systeme" erfüllen keine vor ihnen exstierende Funktion, sondern sie erzeugen die Funktion, die sie erfüllen.
Beispiel:
Bevor sich Kunst als "funktionales System" (Institution) etabliert hat, gab es keine Kunst und kein Bedürfnis nach Kunst. Kunst wurde auch nicht von jemandem eingerichtet oder gemacht, sondern hat sich als "autopoietisches funktionales System" selbst erzeugt. Die Künstler und die Kunstwerke fungieren nur als Träger des Systems. Nicht die Künstler machen Kunst, sondern das "funktionale System" Kunst macht Kunst.
Kunst als funktionales System ist ein Subsystem der Gesellschaft. Die funktionale Gesellschaft ist das umfassende "funktionale System", die Gesellschaft macht sich, indem sich ihre Subsysteme machen. Gesellschaft besteht aus Kommunikationen, die kommunizieren. Auch hier gilt, dass nicht Menschen kommunizieren, sondern die Kommunikation kommuniziert.
Fragen:
- Was ist mit "funktional" gemeint?
- Was unterscheidet ein funktionales System von einem Interaktionssystem?
- Welche funktionale Systeme "gibt es"? (Liste: Kunst, Recht, Wirtschaft, Wissenschaft, Erziehung ...)
- Wie wird ein funktionales System bestimmt?
Fragen: