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H. Maturana sagt deshalb, dass wir mit den Füssen sehen. Er setzt die Wahrnehmung gleich mit einer Strukturveränderung des wahrnehmenden Organismus. L. Ciompi (1988:181f) überdehnt die Vorstellung zur Veranschaulichung, indem er sie anhand von einem nicht ganz aufgepumpten Gummiball illustriert, der durch einen Fussstoss deformiert wird: Der Fussball hat durch seine Strukturveränderung den Fussstoss gwissermassen wahrgenommen. |
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Wahrheit hat in diesem funktionalen Sinn einen moralischen, einen logischen und einen pragmatischen Wert. Die Moralisten sagen, Du sollst nicht lügen. Die Logiker sagen, logische Aussagen seien wahr oder falsch. Pragmatiker sprechen von Wahrheitsbedingungen für Wortbedeutungen. In all diesen Fällen ist für mich wahr, was ich - mit welchen Gründen auch immer - als wahr annehme.
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Ich verweise nochmals auf W. Powers Darstellung der Regelung, wonach das Verhalten der Kontrolle der Wahrnehmung dient. |
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K. Holzkamp spricht von "sinnlicher Erkenntnis": "Wir können demnach die Wahrnehmung als ein bestimmtes Moment im Gesamt des Erkenntnisvollzugs, nämlich als sinnliche Erkenntnis, näher kennzeichnen" (23). Erkenntnis ist natürlich noch wahrer als Wahrnehmung. |
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Im Umfeld von N. Luhmann wird Wahrheit als symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium aufgefasst, also als eines der Mittel, die das Kommunikationssystem in Gang halten. Lapidar ausgedrückt: Kommunikation findet statt, weil die Wahrheit von sich aus mitgeteilt werden will - was gut damit korrespondiert, dass jeder Beobachter sehen will, was wirklich der Fall ist. |
Systemtheorie