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Anweisungen:

Gib eine systemtheoretische Interpretation von P. Watzlawick's Frühstüksgipfel-Geschichte!

    

Es geht darum sich das je betrachtete System und seine Funktionsweise bewust zu machen.


 

Beispiel:
 
Ich kann die Frau als System betrachten: Sie hat den Sollwert, mein Mann braucht jeden Morgen frische Gipfel und deshalb besorgt sie jeden Morgen frische Gipfel. Mit ihrem Mann und dessen Bedürfnisse hat das überhaupt nichts zu tun. Die Frau verhält sich so, dass sie ihren eigenen Vorstellungen entspricht. Dass sie dafür arbeiten muss, mag sie negativ empfinden, systemtheoretisch ist daran aber nichts Negatives zu erkennen. Jede Thermostatenheizung muss "arbeiten", wenn sie ihre Solltemperatur angestrebt.

Ich kann auch das Ehepaar als System betrachten: Dann kann ich zwei gekoppelte Sollwerte sehen. Ein Subsystem ist "zufrieden" (tendiert zum Sollwert), wenn es immer Gipfel holen kann, das andere Subsystem ist zufrieden, wenn es - warum auch immer - Gipfel essen kann. Das Gesamtsystem bleibt im Gleichgewicht, weil die Subsysteme harmonieren. Das System würde allenfalls gestört, wenn die Bäckerei schliessen oder wenn ein Therapeut ins System eingreifen würde.

Als Aussenstehender kann ich mir Gedanken über die Funktion des Systems machen. Als Psychotherapeut kann ich das System krank finden. Als Frau, die im System lebt, kann ich meine Tätigkeit mühsam finden und - nach P. Watzlawick - "unglücklich" sein.

    

Anhand dieses Beispiels kann man sehen, dass sich die Systemtheorie mit der Funktionsweise von Systemen beschäftigt, und dass sich berufenen und weniger berufene Psychotherapeuten mit dem relativen Glücklichsein von anderen Menschen beschäftigen. Jeder mag sich selbst überlegen, wie die beiden Dinge zusammenhängen.

Nur das noch: Ich fühle mich total normal, wenn ich im Winter meine Küche heize und den Kühlschrank in der Küche kühle. Die beiden Systeme sind positiv gekoppelt: je wärmer die Küche, desto mehr muss der Kühlschrank kühlen, so dass er mir sogar hilft die Küche zu heizen, wodurch er noch mehr arbeiten muss. Ich nehme viele positive Koppelungen in kauf, einige erzeuge ich sogar mit Absicht. Die Systemtheorie hilft mir zu verstehen und zu formulieren, was ich tue, sie sagt mir aber nichts darüber, ob eine Funktionsweise gut oder schlecht ist.

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