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Kritik bewusstes Machen: ein Beispiel

Wer Motorrad fährt, tut dies anfänglich oft (und viele tun es immer noch) in einer anschaulichen Analogie zum Radfahren. Die Aufmerksamkeit liegt bei den Aspekten, die Motorräder und Fahrräder unterscheiden; auf dem Motorad muss man Gas geben, auf dem Fahrrad in die Pedalen treten. Aber wie ist es mit dem Lenken?

Auf welche Seite muss man die Lenkstange drehen, wenn man eine Rechtskurve fahren will?

Das Vorderrad muss in die andere Richtung zeigen, damit das Motorrad in die Kurve gelegt werden kann. Da die Lauffläche des Pneus rund ist, ergibt sich die Kurve durch die Schräglage. Damit die Schräglage erreicht werden kann, muss man das Vorderrad auf die der gewünschten Schräglage gegenüberliegende Seite drehen.

Das ist eine "physikalische Tatsache". Das heisst, man kann sie experimentell erproben (oder vielleicht in den Bildern erkennen). Aber das ist hier uninteressant. Hier interessiert das "bewusste Machen"

Anfänger sagen oft, dass sie für eine Rechtskurve die Lenkstange und mithin das Rad nach rechts drehen. Das heisst, sie glauben etwas anderes, als sie tun. Nach einiger Ueberredung kommt das in diesem Fall irritierende Experiment. Danach ändert sich natürlich das physikalisch gesehene Verhalten nicht, weil ja alle die Lenkstange immer schon nach links drehten, wenn sie nach rechts wollten. Aber das Bewusstsein verändert sich. Und oft ist es besser, wenn man eine Sache mit einem dazu passenden Bewusstsein macht.

               

Bei Motorradlenken haben viele Menschen zunächst eine "falsche" Idee. Bei den hier angewiesenen Textauslagerungen haben vielleicht viele Menschen noch gar keine, also auch keine falsche Idee.

Und noch eine didaktische Anmerkung: Wenn ein Lehrer in der glücklichen Lage ist, dass die Schüler etwas schon richtig machen, es aber noch nicht wissen, dann ist er "erfolgreich", weil er das Verhalten der Schüler nicht ändern muss, sondern nur deren Wissen.